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Logopädie, Logopädische Praxis, Anthea Anhuth, Wildeshausen

Aphasie

Wenn das Sprachpuzzle durcheinander gerät

Aphasie ist eine Sprachstörung, die nach Abschluss der Sprachentwicklung und infolge von neurologischen Erkrankungen entsteht. Dazu zählen Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata, Gehirnblutungen, Tumore und entzündliche Erkrankungen. Die betroffenen Patienten leiden unter verschiedenen Beeinträchtigungen der Sprache. Dazu zählen beispielsweise Sprechen und Verstehen sowie Lesen und Schreiben. Folgende Bereiche können – einzeln oder kombiniert – zu Beeinträchtigungen der Kommunikation führen.

Störungen der Wortwahl, semantische Paraphasien, führen zu Verwechselungen von inhaltlich ähnlichen Wörtern, z. Bsp.: „Stuhl“ statt „Tisch“, „Gurke“ statt „Banane“

Störungen der Lautauswahl, die als phonematische Paraphasien bezeichnet werden verändern die Lautgestalt eines Wortes durch Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen eines oder mehrerer Sprachlaute, z. Bsp.: „Frenster“ statt „Fenster“.           

Störungen der Grammatik zeigen sich in grammatischen Fehlern, verkürzten Sätzen, Aneinanderreihung einzelner Wörter oder komplexen aber unverständlichen Sätzen.

Störungen des Textverständnisses und der Textproduktion entstehen, wenn die sinnvolle Verknüpfung von Satzteilen und Sätzen nicht möglich ist. Obwohl einzelne Wörter und Sätze verstanden werden, gelingt es nicht mehr, die inhaltlichen Zusammenhänge in größeren sprachlichen Einheiten zu erfassen.

Störungen der Schriftsprache sind Störungen des Lesens (Dyslexie)und Schreibens (Dysgraphie). Fehler der Wortwahl oder Lautauswahl treten auch beim Lesen und Schreiben auf und führen zu Lese- oder Rechtschreibfehlern.

Pragmatische Störungen sind Beeinträchtigungen, die nicht direkt die Sprache, sondern die Kommunikation allgemein betreffen. So kann es zum Beispiel schwierig sein, die Gesprächsregeln einzuhalten (abwechselnd Sprechen, jemanden ausreden lassen, beim Thema bleiben, eigene Sprechabsicht vermitteln).

In der Therapie werden alltagstaugliche Strategien zur Bewältigung der Kommunikation entwickelt, wobei – je nach Störungsschwerpunkt – spezifische Verfahren angewandt werden. Im Vordergrund stehen dabei die gemeinsam mit den Patienten entwickelten Zielsetzungen, ihre persönlichen Interessen und Präferenzen.

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