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Logopädie, Logopädische Praxis, Anthea Anhuth, Wildeshausen

Stottern

Der Kampf mit den Silben

Atmung, Stimme und Sprechmotorik müssen ungestört, koordiniert und in Sekundenbruchteilen zusammenarbeiten, damit wir fließend sprechen können. Dieses komplexe Zusammenspiel ist beim Stottern gestört. Es kommt zu Unflüssigkeiten, die sich auf verschiedene Weise äußern:

  • Wiederholungen von Lauten, Silben oder Wörtern: „Ich ha-ha-heiße Mi-mi-mi-michael.“
  • Blockierungen oder Dehnungen von Lauten: „————Ich heiße M-M-M-M-Michael.“
  • Zusätzlich können Gesichtsbewegungen, Atemstörungen oder andere Bewegungen des Körpers auftreten, die durch die Sprechanstrengung entstehen.

Jeder stotternde Mensch weiß genau, was er sagen möchte. Trotzdem entsteht ein Gefühl von Ohnmacht und Kontrollverlust während des Stotterns, unabhängig von der Schwere des Stotterns. Diese negativen Gefühle und die Erfahrung, dass über das Stottern nicht offen gesprochen wird (Tabuisierung), führen zu Minderwertigkeitsgefühlen. Stotternde Menschen vermeiden daher häufig das Telefonieren oder Sprechen mit Fremden. Dadurch werden auch die sozialen Kontakte eingeschränkt. Manchmal kommt es auch zu negativen Reaktionen von anderen Menschen auf das Stottern. Wegsehen, Unterbrechen oder Auslachen wird als besonders belastend empfunden und kann zu psychischen Beeinträchtigungen führen.

Entstehung

Für die Ursache von Stottern ist eine Kombination verschiedener Faktoren verantwortlich. Sowohl die genetische Veranlagung (Vererbung) als auch soziale, körperliche oder psychische Einflüsse können eine Rolle spielen. Stottern tritt häufig erstmals im Alter zwischen zwei und fünf Jahren auf. Während dieser Zeit des beginnenden Stotterns verfestigt sich die Symptomatik bei ungefähr 5 % der Kinder.

Die genauen Hintergründe dafür sind immer noch unbekannt. Sicher ist aber: weder Eltern noch Kinder haben versagt, denn die Entwicklung des Stotterns lässt sich willentlich nicht beeinflussen.

Therapie

Wenn die Sprechunflüssigkeiten bei Kindern länger als 6 Monate andauern und Störungsbewusstsein, Vermeidungsverhalten oder andere unerwünschte Reaktionen auftreten, ist professionelle Hilfe erforderlich. Dies kann auch schon bei 3-jährigen Kindern der Fall sein. In der Therapie erleben die Kinder, dass das Sprechen beeinflusst werden kann und sie ihrer Problematik nicht hilflos ausgeliefert sind. Wichtiger Bestandteil der Therapie beim kindlichen Stottern ist auch die Beratung der Eltern. Stottern kann in jedem Alter logopädisch behandelt werden. Ein frühzeitiger Therapiebeginn verhindert die Entstehung ungünstiger Verhaltensweisen und negativer Umwelterfahrungen und verbessert die Prognose entscheidend.

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